TU9-Universitäten auf der Expo 2010

03.06.2010 Berlin

TU9 ist der Verband der führenden Technischen Universitäten Deutschlands. Während der Expo 2010 in Shanghai nutzen mehrere TU9-Universitäten die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren.
++ Universität Stuttgart: Riesenpendel schwingt auf Zuruf ++

Die Attraktion im Deutschen Pavillon in Shanghai ist ein rund sechs Meter langes Pendel, welches in einer Kugel mit drei Metern Durchmesser endet. Wenn es auf Rufe der Zuschauer in Schwingung gerät, liefern 400.000 LED-Lämpchen auf der Kugel faszinierende Lichtspiele. Sein Regelungs- und Antriebskonzept wurde von Wissenschaftlern der Universität Stuttgart in Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Agentur Milla und Partner im Auftrag der Koelnmesse International entwickelt. Die Federführung lag bei Prof. Peter Eberhard vom Institut für Technische und Numerische Mechanik (ITM) der Uni. Das ITM arbeitete dabei eng mit dem Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW, Prof. Alexander Verl) zusammen. Weitere Partner waren Juniorprofessor Dr. Robert Seifried vom Exzellencluster Simulation Technology (SimTech) sowie Mitarbeiter des Instituts für Maschinenelemente (IMA, Prof. Bernd Bertsche).

++ Das größte Membran-Dach der Welt auf der Expo in Shanghai kommt aus Stuttgart ++

Das weltweit größte Membran-Dach über dem Eingangsbereich der Expo, die Expo Axis, wurde von Absolventen der Fakultät Architektur und Stadtplanung der Universität Stuttgart entwickelt. Das Dach mit einer Fläche von 65.000 Quadratmetern und einer Spannweite von fast 100 Metern knüpft an die weltweit beachtete Tradition des Stuttgarter Leichtbaus an, die vor allem auf Frei Otto und Jörg Schlaich, beide ehemalige Professoren der Universität Stuttgart, zurückgeht. Entworfen und konstruiert wurde das Dachtragwerk von Knippers Helbig Advanced Engineering, Stuttgart. Prof. Jan Knippers leitet das Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen der Uni. Der Entwurf für die Gesamtanlage stammt von LI Hong und Bianca Nitsch. Beide haben im Jahr 2002 an der Fakultät Architektur und Stadtplanung der Universität Stuttgart diplomiert und leiten heute gemeinsam das Architektenbüro SBA in Stuttgart und Shanghai.

++ Wasser – ein kostbares Nass: TU Darmstadt präsentiert auf der EXPO Forschungsprojekt „Semizentral“ über Wasserversorgung und -entsorgung ++

Die TU Darmstadt ist auf der Expo in Shanghai vertreten. Das Fachgebiet Abwassertechnik des Institut IWAR präsentiert gemeinsam mit ihrem Partner, der Tongji-Universität, das gemeinsame Forschungsprojekt „Semizentral“. Semizentral ist ein neuartiges Infrastruktursystem für die Versorgung mit Wasser und Behandlung von Abwasser und Abfall, das sich flexibel an die schnell verändernden Rahmenbedingungen wachsender Städte und Metropolen in Schwellen- und Entwicklungsländer anpasst, da es auf kleineren Ver- und Entsorgungssystemen basiert. Angesiedelt ist die Ausstellung im chinesischen Themenpavillon URBAN PLANET, welcher die Themenschwerpunkte „low carbon“, „urban mining“, „drop of life“ und „green city“ beinhaltet und wird außerdem mit einer Installation im Ausstellungsbereich „Experience the quality of life“ im German Centre ergänzt.

++ TU Berlin: Das Brandenburger Tor erfühlen auf dem „Fühlparcours“ ++

Im Deutschen Pavillon der Expo 2010 präsentiert sich Berlin mit einem Fühlparcours. Das Projekt hat die TU Berlin im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (Bereich EU und Internationales) umgesetzt. Auf TU-Seite waren Studierende des Instituts für Architektur unter Leitung des Modellbauexperten Burkhard Lüdtke von der "Designbaustelle" der TU Berlin beteiligt. In der Ausstellung „close your eyes and see“ kann der Besucher sich, mit Dunkelbrille, entlang des Stadtmodells mit Hauptbahnhof und Regierungsviertel mit Reichstag, vorbei am maßstabsgetreu aufgebauten Brandenburger Tor, dem Alex und weiteren wichtigen Sehenswürdigkeiten Berlins entlang tasten. Nach der Expo soll dieses Projekt in den Partnerstädten gezeigt werden. Weiterhin präsentiert die TU Berlin moderne Wassertechnik in dem Projekt SPREE 2011, das die Integration von Gewässerschutz und ökologischer Stadtgestaltung präsentiert.

++ RWTH Aachen: Spielerisch eine Stadt erschaffen – mit dem eigenen Schatten ++

Ein weiteres Highlight im Deutsch-Chinesischen Haus auf der Expo ist das interaktive Stadtspiel „Silhouettes“, das in Zusammenarbeit der beiden Lehrstühle der RWTH-Aachen für Computergestütztes Planen in der Architektur und für Medieninformatik entwickelt wurde. Bei der Spielentwicklung wurde das traditionelle chinesische Schattenspiel genutzt. Durch die Schatten der Besucher entstehen Häuser, Bäume oder auch Strom- und Wasserleitungen. „Die Besucher sind begeistert“, freut sich der Lehrstuhlleiter Prof. Peter Russell, der gemeinsam mit seinem Kollegen, Lehrstuhlleiter für Medieninformatik, Prof. Jan Borchers, zur Eröffnung am 1. Mai in Shanghai war.